The Story

Hans im Pech ist die Geschichte des Fabrikangestellten Hans Himmelreich. Hans lebt in einer deutschen Kleinstadt der 60er Jahre. Er ist nicht mehr jung, ist aber auch nicht alt, er ist nicht attraktiv, nicht gesellig, nicht ehrgeizig, er ist nicht erfolgreich im Beruf und bei Frauen schon gar nicht - irgendwie ist er immer nicht. Er schimpft und klagt über Alles und Jeden, vom Neid zerfressen lässt er die Anderen für seinen wenig erfreulichen Alltag die Schuld tragen, die Welt ist böse und verdorben. Wahrscheinlich würde es in seinem Leben so weitergehen, wenn sein Bruder, der im Gegensatz zu ihm erfolgreich in der obersten Etage des Verlagshauses Burda arbeitet, ihn nicht beauftragen würde, in die sozialistische Tschechoslowakei zu reisen, um das Erbe ihrer kürzlich verstorbenen sudetendeutschen Großmutter zu regeln und ihr ein christliches Begräbnis zu ermöglichen, wie es ihr letzter Wunsch war. Doch auf die andere Seite des eisernen Vorhangs zu fahren, erfordert Mut. Kaum im Ostblock angekommen, geht alles schief. Er blamiert sich, wo immer sich die Gelegenheit bietet, verliert sein Gepäck, all seine Habseligkeiten und ist nun gezwungen seine erbärmliche Odyssee zu Fuß fortzusetzen. Natürlich setzt ein heftiger Regen ein und prasselt auf seinem gebückten Rücken wie zur Strafe. Mehr aus Zufall als aus Hilfsbereitschaft bietet ihm Franta, der ständig betrunkene Lastwagenfahrer einen Platz auf seiner offenen Pritsche an. Franta transportiert Särge, sein stark alkoholisierter Kompagnon Pepík liegt bereits in einem der leeren Särge, um sich vor dem Regen zu schützen und um seinen Rausch auszuschlafen. Hans nimmt skeptisch Platz, die Särge machen ihm Angst. Aber das ist immerhin besser als ortsunkundig zu Fuß durch die tschechische Provinz zu irren.


My Mission

Nach meinem ersten Kurzfilm habe ich Gefallen am Filmemachen gefunden. Das gilt sowohl für die kreative Produktionsarbeit am Set, als auch für die zähe Postproduktion in Schnitt,- und Tonstudios. Geschichten erzählen, egal ob in darstellender Form als Schauspielerin, literarischer Form als Schriftstellerin, oder filmischer Form als Regisseurin, hat mir schon immer Spaß gemacht und nimmt folglich einen großen Raum in meinen Lebensaufgaben ein. Im Laufe der Jahre stelle ich allmählich fest, dass ich ein gutes Gefühl für das Erzählen von Geschichten entwickelt habe, somit verfolge ich sie mit zunehmender Lust und Intensität.
Insbesondere sind es die vergangenen Zeiten, die in mir unentwegt rühren und an die Oberfläche wollen, sowie die Nachkriegsjahre der beiden Länder, sprich Deutschland und die damalige Tschechoslowakei. Es gibt jedoch auch filmische Aspekte, die ich gerne ausprobieren wollte, wie zum Beispiel eine gänzlich andere Optik in Farbe und in gewisser Weise das Genre Roadmovie.
Thematisch interessiert mich die Überwindung von Vorurteilen, die Angst vor dem Fremden. Schön zu Hause bleiben und nichts erleben, das ist am sichersten, aber so werden wir niemals die verborgenen Schätze entdecken, die das Leben bereit hält. „Hans im Pech“ soll den Zuschauer zum Mut animieren, ich möchte ihn in die nostalgische Vergangenheit der kommunistischen Tristesse, sowie des wirtschaftlichen Wachstums der 60er Jahren in der BRD entführen und ihn über das Leben schmunzeln lassen.