„Paradiessucher“ ist eine Bühnenadaption meines gleichnamigen Erstlingsromans, der 2013 im Hanser Verlag erschienen ist – eine Dramedy aus den 80er-Jahren. Es handelt sich um eine wahre Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges: die Odyssee eines 17-jährigen Mädchens, das seine Mutter zur Flucht aus der damaligen Tschechoslowakei drängt – in dem Glauben, so dem totalitären System entkommen zu können.

Nachdem wiederholte Visumanträge überraschend zur Einreisegenehmigung in die BRD führen, entschließt sich die Protagonistin Lenka, ihre Heimat zu verlassen – koste es, was es wolle. Auch sie selbst hat die Repressalien am eigenen Leib erfahren. Ohne zu wissen, was sie erwartet, verbringen Mutter und Tochter neun Monate in einem Asylantenlager in Königssee. Doch die ersehnte Freiheit lässt auf sich warten: Auch in einem „freien“ Land ist der Weg steinig, und die Ablösung von der Mutter bleibt unmöglich.

Lenka muss sich zahlreichen Herausforderungen stellen, die nicht immer glücklich ausgehen. Doch dank ihres Mutes, ihrer Schlagfertigkeit und ihres Willens erkämpft sie sich einen Platz in der deutschen Gesellschaft.

Die Geschichte ist autobiografisch: Ich selbst floh 1986 nach Deutschland und lebte neun Monate in dem Asylantenlager in Königssee. Romanvorlage und Erinnerungen verschmelzen hier zu einer theatralischen Darstellung – erneut ein Experiment der Freie Theater Company.